24-Stunden-Wettbewerb : Amateurfunker sammelten Mikrowellen-Kilometer
Der Schleswiger Ortsverband des Deutschen Amateur Radio Club (DARC) wurde 1936 gegründet und „ist damit einer der ältesten Verbände in Deutschland, der von Amateuren gegründet worden ist“, so der Vorsitzende Horst Lehmkuhl. Viele der rund 60 Mitglieder treffen sich regelmäßig auf der eigenen „Schleiwelle“ 145.575 MHz FM. Daneben könne über Kurzwellen- und CW-Morsefunk mit der ganzen Welt kommuniziert werden, „denn das ist wie ein altmodischer Chatroom“, so Oliver Baumann, der gerade für seine Amateurfunker-Lizenz lernt. Dank der Ausbildungslizenz des Ortsverbandes darf er schon jetzt aktiv funken. Mindestens so viel Spaß mache aber das „Rumbasteln an der Funktechnik selber, denn es ist „eine Alternative zur heutigen Plug-and-Play-Welt“, fuhr er fort. Zudem „ermöglicht diese Technik problemlos, Verbindung in alle Welt zu halten und funktionierte selbst nach dem Erdbeben in Italien“.
Ein besonderes Erlebnis während eines DRK-Transports ins polnische Masuren widerfuhr dagegen Rüdiger Wendt. „Auf der Fahrt habe ich in mein Handfunkgerät hineingefunkt und in Allenstein unverhofft Antwort bekommen.“ Am anderen Ende war Edward, der auch etwas Deutsch beherrscht. „Vor drei Wochen stand dieser Edward spontan vor meiner Haustür und wir haben Kaffee getrunken“, erzählte er das Erlebte. Zu dem Zeitpunkt befand sich der Pole auf der Rückfahrt vom Nordkap. Auch die anderen Funker haben weit reichende Kontakte und bekommen immer wieder Besuch aus der ganzen Welt.
Allein während des Wettbewerbs wurden 64 Gespräche mit acht Ländern von Schweden bis Frankreich geführt. Mit 807 Kilometern wurde die längste Distanz mit der Schweiz erreicht. Mehr ist aufgrund der ungünstigen Lage im Flachland nicht möglich. Insgesamt wurden 0.798 Punkte erreicht, was einen Platz im guten Mittelfeld sichert.