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Katastropenschutz – Im Notfall helfen die Amateurfunker

Katastropenschutz – Im Notfall helfen die Amateurfunker

Anbei ein Bericht der Norddeutschen Rundschau vom 24.07.2014:

Katastrophenschutz : Im Notfall helfen die Amateurfunker

Eigentlich ist die Feuerwehr zur Kommunikation untereinander gut mit Funktechnik ausgerüstet. Aber was passiert, wenn die Stromversorgung im Katastrophenfall einmal ausfällt? Das zu überbrücken, übte die Freiwillige Feuerwehr Hohenaspe nun gemeinsam mit den Funkamateuren vom Ortsverband Itzehoe im Deutschen Amateur Radio Club (DARC) – zum ersten Mal in Schleswig-Holstein.

Vor dem Gerätehaus wurde eine Einsatzleitstelle eingerichtet, ein Dutzend Fahrzeuge der Feuerwehr waren unterwegs. 20 Teilnehmer der Notfunkgruppe des Itzehoer Ortsvereins und 30 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Unteres Störgebiet 1 waren unter realen Bedingungen zweieinhalb Stunden lang im Einsatz.

„Wir testen, die Verbindung zur Einsatzleitstelle in Hohenaspe mit unseren vereinseigenen Geräten zu halten“, erläuterte der Notfunkreferent des Distriktes Schleswig-Holstein im DARC, Herbert Neumann. Dies sei auch bundesweit für den Ernstfall gesetzlich vorgesehen. Da aber die Feuerwehr in ihrem Funk eine nicht so große Reichweite hat, wie sie die Funkamateure erzielen können, wäre diese Art von Unterstützung im Ernstfall Gold wert.

Real das Szenario: Die Funkamateure aus Itzehoe bauten eine 18 Meter hohe GFK-(Glasfaser-Kunststoff)-Richtantenne am Feuerwehrgerätehaus auf. Bei den anschließenden Orientierungsfahrten mit ihren Fahrzeugen legte die Wehr zunächst ihre eigene Funkverbindung lahm, dann gab die Einsatzleitung die Aufgaben über die technischen Anlagen der Funkamateure durch.

Die mit Feuerwehrleuten besetzten Fahrzeuge hatten mindestens einen Funkamateur mit Gerät und Antenne an Bord. Einige hatten zusätzlich auch noch ein Köfferchen mit Positionserkennungsgerät dabei, das die Standorte der Fahrzeuge zurück sendete. Auf diese Weise war auf einer im Feuerwehrgerätehaus projizierten Karte zu sehen, wer sich gerade wo aufhielt.

Anhand eines Koordinatensystems wurde ihnen nun über den „Ersatzfunk“ mitgeteilt, wo sie hinfahren und was sie dort finden sollten. Sie mussten beispielsweise an den Malzmüllerwiesen einen Feuerwehrmann aufnehmen. „Wir wollen jetzt öfter derartige Übungen machen“, wie Herbert Neumann sagte, obwohl sie nicht die gleiche Technik nutzen. Eigentlich bereits in den 80er Jahren nach der Schneekatastrophe von 1978 geplant, versandete das Vorhaben einer engeren Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Funkamateuren bis heute wieder. Nun ist geplant, diese neu aufzubauen wie Herbert Neumann fortfuhr. Der Funk der Wehren funktioniere nur kleinmaschig, um einen Mast herum, wie Thies Möller, Funkfernmeldebereichsleiter Oberes Störgebiet 1, erläuterte. Die Funkamateure dürfen andere Leistungen mit größeren Reichweiten erzielen.

„Die Übung hat für uns auch den Sinn, Schwachstellen heraus zu finden, die Zusammenarbeit zu erproben und gegenseitiges Verständnis zu erzeugen“, sagte er. Das solle nicht erst geschehen, wenn es zu spät ist. „Dann wollen wir auf eingeübte Strukturen zurück greifen. Wenn es Verbesserungspotenzial gibt, wollen wir es erfolgreich ausbessern.“ Zusammenarbeiten wolle man auch mit anderen Wehren in Schleswig-Holstein. „Wir sind die ersten, die das anstreben, während es in anderen Bundesländern schon eine engere Zusammenarbeit gibt.“ Längerfristig solle auch eine Verschmelzung der digitalen Welt mit der Funkwelt vorgenommen werden. Noch stehe man am Anfang. „Zunächst wird das aber erst einmal alles ausgewertet“, sagte Thies Möller.

 

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